
„Photography“
teNeues Verlag
208 Seiten
Format: 29 x 37 cm
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
ISBN: 978-3-8327-3283-7
79,90 Euro (D)
Wir Redakteure haben die Angewohnheit, alles in Schubladen stecken zu müssen. Im Fall von Christian Voigts Bildband „Photography“ mussten wir überlegen, unter welchem Genre wir diese Rezension veröffentlichen. In diesem schönen Bildband sind Landschaften, Skylines, Straßenzüge, Museen und Inneneinrichtungen zu sehen. Die Menschen auf den Bildern wurden mal porträtiert, mal dokumentarisch abgelichtet, mal im Stil der Straßenfotografie verewigt.
Einmal um die ganze Welt
Wenn ich Voigts Bilder, und somit seinen Bildband „Photography“, in eine Schublade stecken müsste, dann wäre es die Reisefotografie. Denn seine Bilder entführen uns zu den entferntesten Orten der Erde. Und auch seinen Bildband hat er inhaltlich nach Regionen und Kontinenten strukturiert.

Aber es wäre falsch zu sagen, dass Christian Voigt wie ein Bildjournalist die Welt bereist und dort jeden Ort mit der Kamera dokumentiert. Nein, es sind nicht die Orte, die faszinieren. Es sind auch nicht die Menschen auf den Bildern. Es sind die Bilder selbst! Wurde eine Touristenattraktion schon tausendfach fotografiert, Christian Voigt schafft es, ein Motiv komplett neu zu inszenieren.
Mit der Kamera malen
Farben und Licht sind die entscheidenden Faktoren, die Christian Voigts Bilder so besonders machen. Es sind monumentale Bildepen, wie Voigts Aufnahmen vom Tempel von Philae in Ägypten oder vom höchsten Wolkenkratzer, dem Burj Khalifa in Dubai. Auch findest du in dem Buch wunderbare Stimmungsbilder, wie das Treiben auf einem Tiermarkt im Oman oder in einem Friseursalon im Königreich Bhutan. Farben, Licht, Stimmungen – das wären die richtigen Schlagworte für Christian Voigts Gemälde. Ja, Gemälde: Fast wirken die Aufnahmen so, als wären sie nicht mit der Kamera, sondern mit dem Pinsel erschaffen worden.

Das Tolle an den Bildern ist, dass man schnell in die Szene hineingezogen wird. Man hat das Gefühl, dabei zu sein, in Myanmar, in Las Vegas, in Buenos Aires oder in Venedig. „Mit jedem Motiv scheint ein neues Sinnesabenteuer auf uns zu warten“, schreibt Manfred Zollner vom fotoMagazin in dem Vorwort des Bildbands.

Pures Augenkino
Was man sofort sieht: Christian Voigt liebt große Formate. Seine Bilder sind wie geschaffen für große Drucke an riesengroßen Wänden in noch größeren Ausstellungshallen. Die Bildoriginale haben selten eine Kantenlänge von weniger als einem Meter. Und oft sind die Drucke einige Meter groß. „Ich brauche diese Massivität, um meine Emotionen festzuhalten“, sagt der Fotograf. „Wenn du vor dem großen Format sitzt, ist das Resultat pures Augenkino.“
Doch wie lässt sich diese „Massivität“ in Buchform bringen? Die Lösung: Ein eh schon großes Buchformat (von 29 mal 37 Zentimetern), bei dem aber die Fotos größtenteils doppelseitig abgebildet werden. So sind Voigts riesige Landschaften und Widescreen-Portraits auch perfekt auf der Couch zu genießen.
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